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Modulbau: Modulkasten-Elektrik

Nach dem Bau des Modulkastens muß dieser mit der erforderlichen Elektrik ausgerüstet werden, die möglichst langlebig und störungsfrei ausgelegt sein soll.

Es gibt zwei mögliche Betriebsarten für ein Modul: Analog-Betrieb und Digital-Betrieb. Letzterer ist dabei, ersteren zu verdrängen. Aber das eine oder andere "Analogtreffen" wird vielleicht noch stattfinden und bei manchem Modulbesitzer stehen die Module zuhause nicht einfach nur verpackt im Keller, sondern sind in eine Anlage integriert, auf der man auch noch einige analoge Loks in Betrieb hat (wenn die Anlage nicht sogar noch komplett analog betrieben wird).

Die Art der Analog-Verkabelung ist bei Fremo genormt (N-RE-Norm, Fremo-N-Empfehlungen usw.). Es gibt auch eine Beschreibung der Digital-Verkabelung mit DCC (und Loconet).

Streckenmodul nur mit roter Leitung Betriebsstelle mit allen Kabeln Die beiden Bilder zeigen beispielhaft die Bandbreite der Verkabelungsmöglichkeiten: Links das Minimum - ein eingleisiges Modul, das nur die rote Leitung enthält. Zusätzlich ist noch eine Formsignalsschnittstelle eingebaut (die bunten Leitungen, siehe hier), die man sich an dieser Stelle wegdenken kann. Rechts das Maximum - eine Betriebsstelle mit Weiche, die rote Leitungen, blaue Leitungen, analogen Regleranschluß und Loconet enthält. Der mechanische Weichenantrieb enthält zusätzlich noch eine Herzstück-Polarisierung (siehe hier).

Grundsätzlich enthält die Verkabelung mehrere "Bausteine", die je nach Art des Moduls erforderlich oder nicht erforderlich sind, wie die folgende Tabelle zeigt:

Verkabelung füranalogdigital
Jedes ModulRote Leitung, blaue Blindleitung, Kabel zu den Gleisen Rote Leitung, Kabel zu den Gleisen **
Betriebsstelle, einteiligzusätzlich DIN-Buchsen für Handregler, Schaltbox zum Abschalten der Gleise zusätzlich Loconet-Buchsen für Digital-Handregler. ***
Betriebsstelle, mehrteilig (auch Schattenbahnhof)zusätzlich trennbares Schnittstellenkabel zwischen den Modulen****
  ** Im Gegensatz zur Analogverkabelung kann man digital auch bei reinen Streckenmodulen zusätzliche Loconet-Buchsen ins Modul einbauen, um dort einen Anschluß zu haben (z.B. für einen Haltepunkt).
*** Für Gleisfreimelde-Abschnitte kann es auch im Digitalbetrieb dennoch Sinn machen, Trennstellen einzurichten.
**** Bei Modulen, die ausschließlich digital betrieben werden sollen, könnte man alle Gleise direkt an die rote Leitung anschließen, ein Abschalten der einzelnen Abschnitte wäre dann nicht möglich, aber auch nicht notwendig. Sowie das Modul in ein Arrangement mit Gleisfreimeldung eingebunden wird, ist eine Unterscheidung der einzelnen Gleise aber wieder erforderlich. Deshalb wird hier dringend davon abgeraten, diesen "einfachsten Weg" zu wählen.

Man nehme:

ZutatAnzahl / Längezu bekommen im: für:alternativ geht auch:
Für die Verkabelung:
Rotes Kabel 1,0mm² mit 4mm-Bananenstecker rot2x 1,5mElektroladen Hauptleitung1,5mm², 2 Kabel und 4 Bananenstecker einzeln
Rotes Kabel 1,0mm²ca. 1mElektroladen Hauptleitung1,5mm²
4mm-Bananeneinbaubuchse rot2Elektroladen Anschluß HauptleitungRotes Kabel mit 4mm-Bananenkupplung, 50cm
Lüsterklemmen 2,5mm10-20Elektroladen Modulverkabelung-
Holzschrauben 2,0 x 12m2-4Baumarkt Lüsterklemmen im Modulboden festschrauben2,0 x 16mm
Litze 0,14mm²ca. 1-2m je nach GleisanzahlElektroladen Anschluß der Gleise0,4mm²
Bei Einbau von Analogverkabelung:
Blaues Kabel 1,0mm² mit 4mm-Bananenstecker blau2x 1,5mElektroladen Blindleitung1,5mm², 2 Kabel und 4 Bananenstecker einzeln
Blaues Kabel 1,0mm²ca. 1mElektroladen Blindleitung1,5mm²
4mm-Bananeneinbaubuchse blau2Elektroladen Anschluß BlindleitungBlaues Kabel mit 4mm-Bananenkupplung, 50cm
Bei Einbau von Analog-Anschlüssen (Betriebsstelle, analog):
DIN-Einbaubuchse, 5-pol., 180Grad2Elektroladen Analog-Buchsen-
Kl. Schrauben ca. 2x104Baumarkt Verschraubung der Analog-Buchsen-
Litze 0,6mm²ca. 2mElektroladen Anschluß der Analog-Buchsen0,4mm²
Bei Einbau von Loconet-Anschlüssen (Betriebsstelle, digital):
Loconet-Kabel (Flaches Modularkabel 6-Adrig mit 6-poligen Modularsteckern) ca. 1mElektroladen Versorgung der Anschlüsse im Modul5m-Kabel selbst passend durchtrennen und 6/6-Modularstecker draufcrimpen
6/6 Modular-Adapter 1 auf 23-6Elektroladen Buchsen in der Modulwand und Verteilung im ModulLoconet-Box (siehe Bauanleitung)
Klebstoff1Baumarkt, Bastelladen Buchsen einklebenKleber für Holz und Kunststoff (Leim hält nicht!)
Bei Einbau eines Schnittstellenkabels (mehrteilige Betriebsstelle, analog):
Steuerkabel mit vielen Adern (Litze 0,14mm²)< 1mElektroladen Schnittstellenkabel zwischen den ModulenViele einzelne Litzen oder Zwillingslitzen
Steckbare Lüsterklemme2 für die rote Leitung + 2 pro GleisBaumarkt, ElektroladenStecker für Schnittstellenkabel Sub-D-Stecker, Centronix-Stecker, sonstige Konstruktionen...
Kabelbinder1Baumarkt, ElektroladenZugentlastung für Schnittstellenkabel -

Utensilien:

Werkzeugfür Baustein:für Schrittzur Not geht auch:
Holzbohrer 16mmAnalogverkabelungDIN-Buchse-
Holzbohrer 16mmLoconetverkabelungLoconet-Buchse10-15mm, solange die Feile noch reinpaßt
Flachfeile <16mmLoconetverkabelungLoconet-Buchse-
SchraubendreherVerkabelungLüsterklemmen schrauben-
EntisolierzangeVerkabelungAdern abisolierenAbisolierwerkzeug
Lötkolben + LötzinnVerkabelungAdern verzinnen, Kabel anlöten-

Zubereitung:

SchrittBeschreibungTipps
Löcher

Die beim Bau des Modulkastens in die Querstreben gebohrten Löcher müssen für die erforderlichen Kabel ausreichen. Ggf. bohrt man gleich welche dazu, solange noch Platz ist. Alle Löcher müssen entgratet werden, damit die Isolierung der Kabel nicht beschädigt wird. Die Anzahl der für die einzelnen Kabel erforderlichen Löcher sind schon in Punkt 3 der Modulkasten-Anleitung aufgeführt.

Die im Fremo genormten 4mm-Bananen-Kupplungen können auch durch Bananen-Buchsen direkt im Modulkasten ersetzt werden, wenn diese nicht zu weit vom Modulkastenrand entfernt liegen. Jede dieser Buchsen braucht ebenfalls ein Loch (meist 6mm)!

Nachgebohrte Löcher werden leicht schief, weil man im fertigen Modulkasten die Bohrmaschine oder den Akkuschrauber nicht mehr waagerecht ansetzen kann. Das macht aber nichts.

Die roten und blauen Kabel sollten eine Zugentlastung bekommen, damit sie nicht aus der Lüsterklemme gerissen werden, wenn man beim Modultransport mal mit dem Kabel irgendwo hängenbleibt. Einfachste Variante ist "einmal durch ein Loch wickeln".

Rotes Kabel (Streckenmodul)

Jedes zusammenhängende Schienenstück soll an ein durchgehendes rotes Kabel angeschlossen werden. Für ein eingleisiges Streckenstück braucht man also zwei rote Leitungen, für ein zweigleisiges vier usw.. Für jedes rote Kabel braucht man eine Lüsterklemme. Die Lüsterklemmen werden mit 2mm-Schrauben einfach von unten in den Modulboden geschraubt. Die beiden Enden eines roten Kabels werden verdrillt und verzinnt von einer Seite in die Lüsterklemme geschraubt, an der anderen Seite wird die Zuleitung zur Schiene eingeschraubt.

Bei längeren Modulen und/oder mehreren Gleisanschlüssen zweigen mehrere Zuleitungen von einer Lüsterklemme ab.

Zum anlöten des roten Kabels an die Bananenbuchsen braucht man einen Lötkolben, der auch "ordentlich heiß" wird.
Rotes Kabel (Betriebsstelle, analog und digital)

Jede Weiche und jedes Gleis bekommt einen eigenen Stromanschluß. Die roten Leitungen werden nicht zusammengelötet, sondern einzeln in Lüsterklemmen geführt! Jede Zuleitung zu einem Gleisabschnitt, der am Modulrand endet, wird mit dem jeweiligen roten Kabel zusammen in die Lüsterklemme geschraubt. Jeder Gleisabschnitt, der innerhalb des Moduls liegt, bekommt zwei "eingene" Lüsterklemmen (im Bild nicht vorhanden, da das Modul keine "inneren" Gleisabschnitt besitzt).

Bei Analogbetrieb wird an die Lüsterklemmen die Schaltbox angeschlossen. Bei Digitalbetrieb werden ganz simpel alle "rechten" Gleise miteinander und mit der "rechten" roten Leitung verbunden. Genauso werden alle "linken" Gleise miteinander und mit der "linken"roten Leitung verbunden (im Bild die schwarzen und weißen Verbindungen unten).

Hier kann man sehr schön steckbare Lüsterklemmen einsetzen: Für Anlogbetrieb steckt man das Kabel zur Schaltbox auf - und hat automatisch eine abtrennbare Schaltbox (für den Transport). Für Digitalbetrieb steckt man eine steckbare Lüsterklemme mit den ganzen links genannten Überbückungen drauf - fertig. So kann man jederzeit (auch nachträglich!) entscheiden, ob man das Modul analog oder digital einsetzen möchte.

Weichen gehören immer zu dem Abschnitt, zu dem sie zusammenlaufen (eingleisige Seite der Weiche).

Blaues Kabel (Streckenmodul, analog)

Bei reinen Streckenmodulen wird die Blinleitung einfach parallel zur roten Leitung geführt. Sie geht von einem zum anderen Modulende durch - ohne Verbindung zu den Gleisen.

Anzahl der Leitungen und Einbau wie bei der roten Leitung (s.o.), nur sind keine Lüsterklemmen nötig. Wenn man partout nicht vorhat, das Modul analog einzusetzen, kann man diese Leitung auch weglassen, denn sie läßt sich zur Not auf einem "unerwarteten" Analogtreffen auch fliegend verlegen.

Blaues Kabel (Betriebsstelle, analog)

Betriebsstellen können jeden schaltbaren Gleisabschnitt mit der roten Leitung, der "rechten" Blindleitung oder der "linken" Blindleitung verbinden. Deshalb geht die Blindleitung hier nicht durch! Stattdessen werden die Blindleitungskabel von jeder Modulseite in getrennte Lüsterklemmen geführt und dann von dort in die Schaltbox der Betriebsstelle.

Für den Anschluß der Schaltbox eignen sich hervorragend die steckbaren Lüsterklemmen.

DIN-Buchsen (Betriebsstelle, analog)

Auf jeder Seite des Moduls wird ein 15mm-Loch gebohrt und die DIN-Buchse hineingeschraubt. Die Kabel werden gemäß Norm in Lüsterklemmen zusammengeführt (Vertauschen der Gleichspannungs-Pins zwischen den beiden Modulseiten beachten!).

Auch hier sind wieder steckbare Lüsterklemmen angesagt, weil die Regler-Leitungen des DIN-Steckers ebenfalls in die Schaltbox geführt werden müssen. Die Wechselspannungs-Versorgung wiederum wird dann von der steckbaren Lüsterklemme mit einem langen Kabel zum Trafo (meist auf dem Boden) geführt.

Loconet-Buchsen (Betriebsstelle, digital)

Wenn ein Modul in der Regel vor Ort einen Loconetanschluß braucht (wie z.B. Bahnhöfe oder Schattenbahnhöfe) kann man gleich im Modulkasten Loconetbuchsen vorsehen. Zuerst wird auf jeder Seite ein 16mm-Loch gebohrt. Dieses muß dann mit der Flachfeile auf rechteckige Maße aufgefeilt werden. Ziel ist es, einen 1-auf-2-Adapter genau passend einkleben zu können.

Unter dem Modulboden baut man ebenfalls einen 1-auf-2-Adapter ein (aufkleben), der die ankommende und die abgehende Loconet-Leitung aufnimmt. Von ihm aus verteilt man das Loconet mit weiteren 1-auf-2-Adaptern auf die verschiedenen Adapter im Modulrahmen.

Zwischen den Adaptern braucht man diverse kurze Loconet-Kabel zur Verbindung. Da kurze Längen im Handel nicht zu bekommen sind, kauft man einfach ein langes Kabel, einzelne 6/6-Westernstecker und eine Crimpzange für 6/6-Westernstecker. Damit kann man sich die passenden Kabel schnell und einfach selbst herstellen.

Den Einbau von Loconetbuchsen kann man nur im Rohbauzustand des Modulkastens durchführen. Wenn sich bereits Landschaft auf dem Modul befindet, wird das Gefeile für die rechteckigen Löcher sicherlich einiges an "Blättern und Gras" herunterbröseln lassen...

Schnittstellenkabel

Wenn sich eine Betriebsstelle über mehrere Module erstreckt, bietet es sich an, die einzelnen Gleise über ein Schnittstellenkabel mit vielpoligem Stecker zu verbinden - und nicht viele einzelne rote Leitungen zu legen.

Und auch hier wieder eine Anwendung für die steckbaren Lüsterklemmen. Ein Kabelende wird mit Zugentlastung am ersten Modul befestigt. Das andere kann mit der steckbaren Lüsterklemmenreihe mit dem anderen Modul verbunden werden.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Abgebildet ist ein Abzweigmodul von einem Gleis auf zwei Gleise - also eine Betriebsstelle. Gleisabschnitte sind:
• Die Weiche mit dem Einzelgleis (Modulende oben)
• Gerades Gleis (Modulende unten)
• Abzweigendes Gleis (Modulende unten)
Auf die steckbaren Lüsterklemmen mit den roten Leitungen ist die Überbrückung für Digitalbetrieb aufgesteckt. Die Steckbaren Lüsterklemmen für die Blindleitung und die Analogregler-Leitungen sind ohne Gegenstück zu sehen (bei Digitalbetrieb bleiben sie ja ungenutzt).
Die linken vier roten und blauen Buchsen gehören zusammen mit den jeweiligen Kabeln zu den beiden Gleisen unten, die rechten zwei zu dem Gleis mit Weiche oben.
Das Loconet ist etwas kompliziert verkabelt: Rechts sind zwei Einzelbuchsen eingeklebt, links eine doppelte. Der Anschluß für die ankommende und abgehende Loconetleitung ist rechts in der Mitte zu sehen.
Die roten und blauen Kabel sind für den Transport des Moduls mit Wäscheklammern (ins Modul geleimt) fixiert.

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