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Update Januar 2011
Mechanische Weichenantriebe sind die einfachste und günstigste Form, die Weichen eines Moduls zu stellen, ohne sie berühren zu müssen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen solchen mechanischen Weichenantrieb zu realisieren (s.u. unter "Links"). Hier soll die Methode mit den Lüsterklemmen beschrieben werden, weil der Antrieb dann so schön universell verstellbar ist und der Bau keine speziellen Fertigungstechniken (wie z.B. Anlöten von Stelldrähten oder Bohren von Mikrolöchern in Kippschalterhebeln) erfordert.
Damit man das Modul von beiden Seiten bedienen kann, muß auf jeder Modulseite ein Bedienelement (Knauf, Kugel, Öse) "herausschauen" (als grundsätzliche Überlegung zum "herausschauen" sollte man unbedingt unten in der dritten Tabelle Punkt 11 lesen - besonders die rechte Spalte...). Die Bedienelemente bilden gleichzeitig den Anschlag für den Stellvorgang und schützen die Mechanik vor zu großen Kräften beim Schalten (auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, beidseitige Bedienung zu bauen). Der Stellweg wiederum wird durch den Schaltweg des Kippschalters vorgegeben. Dieser Schaltweg ist bei den gängigen Kippschaltern gerade so lang, daß eine Spur-N-Weiche damit gut über einen Stelldraht gestellt werden kann.
Im folgenden wird von einer Modulbreite von 40cm ausgegangen, sowie von einer einzelnen zu schaltenden Weiche, die mittig im eingleisigen Profil angebracht ist (z.B. für eine Anschlußstelle am Streckengleis).
Zutat | Anzahl / Länge | zu bekommen im: | für: | alternativ geht auch: |
---|---|---|---|---|
Messingdraht 2,5mm | ca. 50cm | Bastelladen | Stellstange | 2mm Dicke, Stahldraht, Schweißdraht |
Federstahldraht 0,8mm | ca. 10cm | Bastelladen | Stelldraht für die Weiche | evtl. 1,0mm Dicke. Ausprobieren! |
Lüsterklemmen 2,5mm | 2+2+1 | Elektroladen, Baumarkt | Verbindung der Stellstangen untereinander, mit dem Stelldraht und mit dem Kippschalter | - |
Kippschalter 1xUM | 1 | Elektroladen | Stellwegvorgabe, Schaltschwelle und ggf. Polarisierung des Herzstückes | Kippschalter 1xEIN, 2xEIN, 2xUM |
Öse mit 2,6-3,0mm Loch und langer Schraube | 1-2 | Baumarkt | Fixierung der Stellstange | Öse mit 2,6-3,0mm Loch und kurzer Schraube |
Stuhlwinkel, klein, mit 2 Löchern in jedem Schenkel | 1 | Baumarkt | Halter für den Schalter | Lochband |
Optional: | ||||
Knauf | 2 | Baumarkt | Griffigkeit, Optik | ? |
Holzring | 2 | ? | Seitenschutz | Holzbrettchen, Holzstreifen |
Werkzeug | für Schritt: | zur Not geht auch: |
---|---|---|
Holzbohrer 8mm / 10mm | 1 | Handbohrer + Laubsäge |
Holzbohrer 2,5mm | 2 | Handbohrer |
Rundfeile <2,5mm | 2 | Handbohrer, kl. Schraubenzieher |
Kneifzange / Seitenschneider | 3 | Eisensäge |
Flachrundzange | 4 | Flachzange, Schraubbock |
(Gewindeschneider für Außengewinde) | 4 | - optional - |
kl. Schraubenzieher | 5,7,8,9 | Polprüfer, Akkuschrauber |
(Leim) | 5 | - optional - |
Stahlbohrer 6mm | 6 | - Variante mit Lochband - |
Bleistift | 7 | Kuli, Filzstift, Körner, etc. |
kl. SPL-Schrauben | 8 | kl. Holzschrauben |
kl. Kreuzschlitz-Schraubenzieher | 8 | - |
(kl. Unterlegscheiben) | 8 | - optional - |
Lötkolben + Lötzinn | 10 | - |
(Säge, Feile) | 11 | - optional - |
Schritt | Beschreibung | Tipps |
---|---|---|
1. Loch im Modulboden bohren |
Der mechanische Weichenantrieb wird unterhalb des Modulbodens eingebaut. Dort wo die Weiche liegt, muß deshalb ein Loch in den Modulboden gebohrt werden, durch das der Stelldraht von unten zur Weiche führt. | Es empfiehlt es sich, das Loch nicht zu klein zu machen (z.B. 8 oder 10mm oder gar ein "Langloch"), damit man nicht am Ende, wenn alles eingebaut ist und der Stelldraht nicht genügend Luft hat, alles wieder rausrupfen muß, um "nachzubohren"... |
2. Löcher in den Seitenwänden bohren | In beide Seiten des Modulkastens muß ein 2,5mm-Loch (passend zur Stellstange) gebohrt werden. Eines davon exakt auf Höhe der Stelle, wo die Weiche gestellt wird, das andere um einen Lüsterklemmen-Lochabstand in Modullängsrichtung versetzt! Anschließend wird das Loch ggf. mit einer sehr kleinen Rundfeile "aufgefeilt", bis die Stellstange ganz leicht darin bewegt werden kann. | Wenn man nur einen 2,0er- oder 2,3er-Bohrer hat, muß man
halt ein wenig mehr feilen. Ist das Loch etwas zu groß, hat die Stellstange Spiel. Das macht eigentlich auch nichts, wirkt aber bei der Bedienung wie "nicht richtig eingestellt". |
3. Stellstange ablängen | Genaugenommen werden zwei Stellstangen hergestellt, die dann mit einer Lüsterklemme zu einer Einheit verbunden werden. Die beiden Stangen müssen so lang sein, daß sie - jeweils durch eines der Löcher in der Modulseitenwand gesteckt - außen noch Platz für Bedienelement und Schaltweg haben und sich innen um mehr als eine Lüsterklemmenlänge überlappen. | Am besten stellt man erst mal an einem Ende der Stellstange ein Bedienelement her (also z.B. Umbiegen, siehe Schritt 4), längt sie dann unter Berücksichtigung der weiteren Elemente (siehe Schritt 5) ab und wiederholt das ganze anschließend mit dem zweiten Teil. |
4. Bedienelement der Stellstange anbringen | Die einfachste
Möglichkeit für das Herstellen eines Bedienelementes ist das Umbiegen der
Stellstange am Ende zu einem Kreis. Alternativ kann man einen Knauf aufschrauben (Knauf mit Madenschraube oder mit Gewinde - dann muß ein Außengewindes in das Stangenende geschnitten werden). |
Das Umbiegen hat den Vorteil, daß dort nie was abfallen oder abbrechen
wird, ein Knauf sieht dafür professioneller aus. Das Bedienelement nimmt später die Kräfte auf, die der Bediener z.B. durch schnelles oder heftiges Schalten "zuviel" aufbringt. |
5. Elemente positionieren | Man steckt die beiden
Stellstangen (mit den Bedienelementen außen) durch die Löcher und verbindet
die Stangen innen mit einer Lüsterklemme. Eines der beiden Bedienelemente muß
außen noch Platz für den Stellweg haben, das andere liegt an der
Modulkasten-Seitenwand an. Dann legt man sich die notwendigen
Elemente neben die Stangen - so daß auch nach Umstellen der Konstruktion noch
alles passen würde:
Paßt alles, markiert man sich den Punkt, wo die Öse eingeschraubt werden muß, baut die Stellstange wieder auseinander, bohrt das Loch für die Öse und schraubt die Öse in den Modulboden. | Zweckmäßigerweise wählt man für die Position der Öse die
längere Stange. Es kann auch nicht schaden, eine zweite Öse an der anderen Stellstange zu platzieren. Die Reihenfolge der Elemente ist prinzipiell egal mit folgenden Ausnahmen:
|
6. Kippschalter mit Winkel herstellen | Um den Kippschalter in den Stuhlwinkel schrauben zu können, muß man das Loch im Stuhlwinkel aufbohren. Der Abstand dieses Loches vom Modulboden bestimmt, wie lang die Öse sein muß (siehe Punkt 5). Da lange kleine Ösen schlechter zu bekommen sind, als kurze kleine Ösen, sollte man einen Stuhlwinkel verwenden, mit dem der Kippschalter möglichst dicht am Modulboden befestigt werden kann. | Alternativ kann man auch sog. Lochband verwenden. Dieses hat meist von sich aus schon größere Löcher, so daß man diese nicht mehr aufbohren muß. Man schneidet sich dann einfach ein passendes Stück ab und biegt es zurecht. Wichtig ist dabei, daß am Modulboden zwei Löcher sind! |
7. Kippschalter positionieren | Man baut alle Teile zusammen,
wie man sie nach Punkt 5 angeordnet hat. Dabei sollte man immer beide
Schrauben der Lüsterklemmen anziehen - das hält länger. Den Kippschalter mit dem Winkel positioniert man von Hand in der zur Seite zeigenden einzelnen Lüsterklemme so, daß man die Konstruktion zu dem Bedienelement hinschalten könnte, das an der Modulseitenwand anliegt. Paßt das, markiert man sich beide Löcher des Stuhlwinkels am Modulboden. | Beim Positionieren des Stuhlwinkels mit dem Kippschalter wird das Bedienelement, das am Modulkasten anliegt, schon genau mitpositioniert. Das andere Bedienelement kann mit Hilfe der Lüsterklemme, die die beiden Stellstangen verbindet, anschließend noch so eingestellt werden, daß es nach dem Umschalten genau an der Modulseitenwand anliegt. |
8. Kippschalter einbauen | Nun schraubt man den Kippschalter aus dem Stuhlwinkel, schraubt den Stuhlwinkel mit beiden Schrauben an der markierten Position fest und schraubt den Kippschalter wieder ein. Nach Justieren des zweiten Bedienelementes kann man die Konstruktion bereits schalten! | Der Stuhlwinkel muß mit zwei Schrauben am Modulboden festgemacht werden, damit er sich nicht drehen kann. Dadurch würde der Kippschalter seine Führung in der Lüsterklemme verlieren. |
9. Stelldraht einbauen | Der Stelldraht wird einfach zu einem 90°-Winkel gebogen und in die dafür vorgesehene Lüsterklemme geschraubt. | Den Stelldraht kann man dank der eigenen Lüsterklemme jederzeit nachjustieren oder austauschen. |
10. Herzstück polarisieren | Falls man eine Weiche verwendet, deren Herzstück polarisiert werden muß (z.B. Peco Code 55, Link s.u.), schließt man die Leitungen einfach an den Kippschalter an. Der Schaltweg des Kippschalters gewährleistet, daß die Umschaltung des Stromes dann erfolgt, wenn keine Weichenzunge anliegt. | Bei Verwendung eines 2xUM-Kippschalters kann man zusätzlich noch die Stromversorgung der Gleisabschnitte aus- oder umschalten. |
Noch ein Wort zu Peco-Weichen: Hier muß vorher die Feder an den Zungen entfernt werden, damit die Weiche leicht zu bewegen ist! Mit der hier beschriebenen Methode kann man sich aber das Abtrennen von Weichenzungen zum angeblichen "DCC-friendly"-Umbau sparen. Der Kippschalter schaltet immer, wenn die Zungen gerade "unterwegs" sind, es kommen keine Kurzschlüsse vor. Und auch irgendwelche Fahrzeuge, die sich auf der abliegenden Zunge beim Befahren einen Kurzen abholen könnten, habe ich noch nie gesehen. Bei solchen Fahrzeugen müßten die Räder schon einen ziemlich falschen Abstand haben - und solche Fahrzeuge gehören in die Werkstatt oder in die Tonne... Also: Meiner Meinung nach alles Unsinn - bastelt Euch keinen Wolf! | ||
11. Rahmen bauen | Der mechanische Weichenantrieb ist schon fertig. Sollen die Bedienelemente gegen Stöße von der Seite geschützt sein (beim Aufbau liegen die Module häufig auf der Seite!), kann man noch jeweils einen Holzkreis passender Dicke oder andere Rahmenkonstruktionen aus Holzbrettchen oder schmalen Holzstreifen um die Bedienelemente herum anbringen. | Alternativ kann man auch vorher auf beiden Seiten ein großes Loch in den Modulrahmen bohren und die ganze Konstruktion mit zwei jeweils von innen angebrachten Holzplatten aufbauen. Dann müssen die Bedienelemente kürzer sein, als der Modulrahmen dick ist. |
Zum Schluß noch ein Bild einer etwas komplizierteren Konstruktion, die
aber genau nach obigem Prinzip gebaut wurde:
Hier liegt die Weiche direkt am Modulrand, aber die Stellstange darf dort
nicht entlanglaufen, weil sonst kein Platz mehr zum Zusammenschrauben der Module
bleibt. Also mußte die Stellstange "verschwenkt" werden. Die zusätzliche
Lüsterklemme ganz links hat keine Funktion. Das Loch zur Weiche ist extra-lang,
weil die Weiche (Peco Code 55) auf jeder Seite eine Aufnahme für den Stelldraht
hat und man den so wahlweise links oder rechts anschließen kann (s. Punkt 1).
Als Bedienelement wurde der Stelldraht lediglich umgebogen (s. Punkt 4).
Die durchgehende Stellstange hat zwei Ösen erhalten (s. Punkt 5). Der
Kippschalter wird von einem Winkel aus Lochband gehalten (s. Punkt 6).
Ein weiteres Beispiel der Art "krasse Konstruktion mit Verschwenkung"
schräg durch einen Abzweig-Modulkasten findet sich hier:
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