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Vorhanden ist ein fertig gekauftes Diorama, das zu schade ist, um es einfach in den dunklen Keller oder in eine staubige Vitrine zu stellen (siehe Bild rechts). Es stellt eine kleine Modellbahnszene dar mit viel Grün, einigen Felsen und einem Gleis zum Lokschuppen, das offensichtlich schon vor langer Zeit vom Rest der "Eisenbahnwelt" abgeklemmt wurde. Die Landschaft ähnelt einem Park oder einer Grünanlage - mit Zäunen, Teichen und angepflanzten Bäumen.
Das Diorama hat die Maße 36,5 x 47 und passt damit geradezu ideal in einen 40x50-Modulkasten. Somit ist dessen zu fertigende Größe bereits klar. Es muss aber noch überlegt werden, wie man es in ein "echtes" fremotaugliches Modul überführen kann.
Wenn man mal von einem eingleisigen Modul ausgeht, stehen ganz generell folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Wie man sehen kann, würde ein Gleis in der Mitte genau die zentrale "Aussichtsplattform" des Parks zerstören. Ähnliches gilt für die anderen beiden Möglichkeiten: Die Gesamtszenerie würde nicht erhalten bleiben. Auch ist es immer schwierig, einen fertigen Grünton von Grasflocken nachzumachen und somit sind alle drei Optionen letztlich ungeeignet.
Also bleibt eigentlich nur Möglichkeit fünf übrig:
Diese Variante kann man natürlich nicht immer anwenden, sonst hat man viel zu viele Brücken im Arrangement. Aber hier bietet sich das fast zwangsläufig an - und so ein Park kann ja auch in der Realtität mal ein Grund sein, die Eisenbahnstrecke auf Pfeilern hinüberzuführen.
In der Restekiste finden sich einige Brückenteile. Damit ließe sich was zusammenbasteln...
Also ist die Sache klar und ein Modulkasten muss her. Der Standardkasten ist dazu abzuwandeln, da die Brücke und somit die Schiene ja deutlich über der Diorama-Grundfläche entlangführen wird.
Also wird das ganze mal etwas hin und her gelegt und dann folgendes
zusammengesägt.
Zutat | Anzahl / Länge | zu bekommen im: | für: | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
Für den Modulkasten (40x50): | ||||
Sperrholz 10mm | 1x 38x48cm | Baumarkt, Holzzuschnitt | Modulboden | - |
Sperrholz 10mm | 2x 20x48cm | Baumarkt, Holzzuschnitt | Seitenbretter | Die Seitenwand ist damit erst mal viel zu hoch, es wird noch was abgesägt. |
Sperrholz 10mm | 2x 40x14cm | Baumarkt, Holzzuschnitt | Kopfbretter | - |
Sperrholz 10mm | 0x 38x5cm | Baumarkt, Holzzuschnitt | Querstreben | Beim Absägen des 20cm-Seitenbrettes werden Stücke übrig bleiben werden, aus denen dann Verstärkungen für die Seiten gefertigt werden könnnen. |
Spanplattenschrauben mit Teilgewinde | 3,0 x 25 | Baumarkt | Zusammenschrauben der Holzteile | - |
Styropor | 38x48cm | Baumarkt | - | Es ist kein Styropor notwendig! Das Diorama wird direkt aufs Modul geschraubt. |
Der Rest der Tabelle folgt der Modulkastenanleitung. |
Das Diorama ist sehr schön. Aber einige Details müssen leider aus ...
Nr. | Detail | Problem | Was tun? | Art | Erläuterung |
(1) | Der Lokschuppen | zu hoch | heraus- operieren | (c) | Die Brücke müsste viel weiter oben verlaufen, wenn darunter auch noch eine Eisenbahn fahren sollte / hätte gefahren haben sollen. Das frisst unnötig Material, Bastelzeit, Platz beim Transport und würde Maßnahme (5) noch schwieriger machen. |
(2) | Das Gleis | unhaltbar | weg damit! | (a) | Radius-1 oder -2 als Standardgleis: Viel zu enge Kurve, falsche Optik - geht gar nicht. ;-) |
(3) | Bäume unter der Brücke | wären längst vertrocknet | recyclen | (b) | Unter Brücken wachsen nun mal keine Bäume (Schatten, kein Regen). Also müssen alle Bäume unter der "neuen" alten Brücke einen geeigneten anderen Platz finden. Aber das macht nichts, denn es kommen ja auch Elemente hinzu, wo diese Bäume dann das Gesamtbild vereinheitlichen können. |
(4) | Wege | Beginn nur an zwei Seiten | umleiten | (c) | Wege können nicht dort enden, wo der Übergang zum nächsten Modul sein wird. Dort ist "grün" und sonst nichts. Also müssen einige Wege sinnvoll zum Seitenrand des Moduls "umgeleitet" werden. |
(5) | Modulköpfe | Schräge erforderlich | anschütten | (c) | An beiden Modulrändern muss es "wieder nach oben gehen". Ein steiler Felsen, eine ansteigende Wiese oder eine Mauer werden das Bodennieveau wieder auf 1,30m über Hallenboden anheben. Das geht aber nicht inerhalb eines Zentimeters, sondern "verbraucht" etwas Breite und "begräbt" dort Landschaft unter sich! Geeigneterweise wird gleich der ganze Bogen neben dem geopferten Gleisstück und auch ein Teil des Randes auf der anderen Seite verschwinden müssen. Was gerettet werden kann, wird woanders wieder aufgebracht. |
Der Modulkasten braucht gegenüber dem Standardmodulkasten einige Abwandlungen:
Abwandlung | Grund | Folge |
Tieferer Boden | Die Landschaft wird "weiter unten" liegen. | Die Kopfbretter werden in der Höhe von der normalen Moduloberkante (der angrenzenden Module) bis zur tieferliegenden Modulunterkante des neuen Moduls reichen und sind somit höher werden (siehe Tabelle oben unter Baumaterial). |
Keine gerade Seitenwand | Das Diorama ist schon fertig, das dorttige Gelände an der Seite muss vom Modulkasten übernommen werden | Die Seitenbretter müssen deutlich höher sein (siehe Tabelle oben unter Baumaterial) und dann passend zu den Seitenwänden des Dioramas ausgesägt werden. |
Zuerst muss eine Höhe für den Modulboden gewählt werden. Das spätere Gleis muss über die Brücke führen und die Landschaft darunter muss einen zur Brücke passenden Abstand erhalten. Das probiert man am besten mit Unterlegebrettern aus. Hier helfen die bereits zugesägten Seiten- und Kopfbretter als passgenaue "Zentimetermaße" zum Drunterlegen aus.
Bei diesem Modul ergibt sich eine Bodenhöhe von 9cm unter der Moduloberkante. Wenn man unterhalb des Modulbodens 5cm für Elektrik und Stabilität spendieren möchte, leitet sich daraus eine Kopfbretthöhe von 14cm ab.
Das Seitenbrett wird neben den Aufbau gestellt und der seitliche Rand des Dioramas Brett übertragen. Mit der Stichsäge wird ausgesägt. An Stellen, wo man "um die Ecke" sägen müßte, helfen vorher gebohrte 8mm-Löcher.
Ein probeweises Anstellen der beiden Seitenbretter ergibt einen guten Eindruck, wie das Modul später einmal aussehen wird.
...wird fortgesetzt...
Die Module Reichenbach und Steinhügel sind ebenfalls auf die hier beschriebene Weise entstanden - beide nach der oben aufgezählten dritten Möglichkeit. :-)
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